1. Tag
Anreise - Von einem Parkplatz in Kufstein am Kaiserbach erfolgte unser Aufstieg zur ersten Hütte
der Tour. Anfangs führte ein breiter aber steiler Weg, den viele Wanderer als Zugang zum
Kaisertal nutzen, uns in den nördlichen Kaiser, den Zahmen Kaiser. Der Weg wird aber nach
ca. ½ Stunde flacher, wobei er jedoch stetig ansteigt. Kurz vor dem Pfandelhof geht es rechts
ab (773m) in einen Pfad zur Rietzalm und Vorderkaiserfeldenhütte. Der Pfad ist steil und nicht
so breit wie der Weg vorher.
Schon auf der Rietzalm (1161m) hat man ein erstes prächtiges Panorama auf den Wilden Kaiser
(auch wenn man noch nicht alles ersehen kann).

Wenn man hinter der Alm durch das Gatter hinten links geht, kann man auch schon mal einen Blick riskieren
auf die Täler und die Landschaft zu Füßen des Zahmen Kaisers.
Das Essen auf der Rietzalm hat uns sehr positiv überrascht (sonst wäre es wahrscheinlich
auch unerwähnt geblieben). Von dort erreicht man in ca. ½ Stunde weiter bergauf die Vorderkaiserfeldenhütte
1388m (DAV Hütte). Eine recht schöne Hütte mit kleinen Schönheitsflecken (sehr niedriges
Lager unter dem Dach, ca. 140 cm Stehhöhe und sehr eng ).
2.Tag
Am nächsten Tag beginnt unser Aufstieg hinter der Vorderkaiserfeldenhütte im Wald
stark Ansteigend in Serpentinen hinauf bis knapp unter der Naunspitze. Von dort bis zum Gipfel
der Naunspitze 1633m sind es nur noch ca. 15 min., wobei man die Rucksäcke getrost am Wegabzweig
ablegen kann und sich dadurch etwas Kraft sparen kann, man braucht sie noch.

Zurück, geht man
weiter ansteigend in etwa einer ¾ stunde zu dem Abzweig zum Petersköpfel 1745m. Hier kann man
genauso mit den Rucksäcken verfahren wie an der Naunspitze. Von dort geht es weiter durch eine
Weite von Latschenkiefern, man gewinnt auf dem Plateau auf langer Distanz an Höhe, so das man
sich nach ca.1 Stunde auf dem Einserkogel 1924m befindet. Weiter über den Zwölferkogel (1912m,
vorbei am Vogelbad (kleine Wasserkuhlen im Fels) sowie dem Elferkogel 1946m führt uns der Weg,
bis wir auf dem Gipfel der Pyramidenspitze 1997m unser erstes Tagesziel erreichen. Ein schöne
Panorama über die Täler und auf den Wilden Kaiser erwartet den Bergwanderer an dieser Stelle.
Von der Pyramidenspitze zum Süden hin absteigend erwartet einen ein wahrlicher Ochsensteig
(richtig heißt es eigentlich Ochselraeid, aber der andere erschien mir irgendwie passender).
In ca. 1 ½ stunden bewältigt man ungefähr 500 "Tiefenmeter" bis zum Höhenweg (Nr. 811), wo man
erstmals wieder ebenen Boden unter sich hat. Kurz hinter der Gabelung auf dem Höhenweg kommt
man an die Kaiserquelle (Achtung, die Kaiserquelle besteht dort nur aus einem Rinnsal, so das
man sehr schnell vorbeigelaufen ist), wo man sich ausruhen und seine Wasservorräte wieder
auffüllen kann. Weiter im stetigen auf und ab des Höhenweges durchs Bärentaler Grinn führt
uns dann der Weg zur Hochalm 1403m, wo man im Sommer auch ein Radler und frische Milch bekommen
kann um sich für die letzten 2 Stunden zu stärken. Es geht weiter, knapp vorbei am Gipfel des
Ropanzen 1572m, danach hinunter auf den Feldalmsattel 1433m, und wieder hinauf auf 1590m um
dann an einem Grat hinunter zum Stripsenjochhaus (1577m) zu gelangen.

3.Tag
Nebel und Regen sind keine schönen Reisebegleiter, so das wir den Tag nutzten um uns
von den Vortagen zu erholen. Als kleines Zwischenspiel hatten wir uns den Stripsenkopf 1807m

ausgesucht, der in nur einer Stunde von der Hütte aus zu erreichen ist. Leider hatten wir auch
hier keine gute Sicht (das Foto mit der guten Sicht ist am späten Abend entstanden, wo das Wetter zeitweise etwas besser war)
. Der Rückweg war noch nasser als der hinweg, so das der Rest des Tages in der
Hütte zugebracht wurde (schade eigentlich).
4.Tag
Der Tag fing genauso Vernebelt an, wie der letzte aufhörte. Allerdings Regnete es nicht,
so das wir uns wieder auf den Weg machten.

Ein paar Minuten hinab Richtung Grieseneralm und dann
biegt man nach rechts abzweigend auf den Eggersteig, welcher uns weiter bis hinter den Grad führt
und dann steil aufsteigend in die teils gesicherten Serpentinen der Steinenen Rinne. Diese winden
sich hinauf bis zum Elmauer Tor (2006m), wo von dort ein Steig links hinauf zum Goinger Halt
(2242m) abzweigt. Auf dem Goinger Halt erwartet den Gipfelbezwinger ein tolles Panorama,
besonders nah und eindrucksvoll kann man die südöstlichen Gipfel des Wilden Kaisers bestaunen,
welche zum greifen nah sind. Wieder von dort absteigend, sollte man nicht den Pfad vom Halt
weiterführend gehen, da er in ein Geröllfeld führt, wo es sich sehr schwer gehen läßt, sondern
sollte bis zum Ellmauer Tor absteigen und dort den Normalweg weitergehen. Der anschließende
Jubiläumssteig fängt ganz gemütlich an, entpuppt sich aber nach dem Abzweig zur Gaudeamushütte
kurze Zeit später zu einem ausgewachsenen Klettersteig mit schönen Stellen zum Klettern und
Leitern steigen. Am Ende des Steiges sind es noch einige Minuten bis zur Gruttenhütte (1620m).
5.Tag
Nebel und Regen machten uns auch an diesem Tag alle Hoffnung auf einen schönen Gipfeltag
zunichte. In dem Glauben den Sonnenaufgang auf dem Ellmauer Halt zu bewundern, sind wir um halb
4 aufgestanden; allerdings auch gleich wieder ins Bett gegangen; des Wetter wegen. Um nicht den
ganzen Tag auf der Hütte zu verbringen, sind wir zu einer kleinen Rundtour aufgebrochen.
Den breiten Fahrweg hinab bis zum Krummbach Eck ist wirklich ein Spaziergang und bei
schönem Wetter auch lohnenswert. In einer der Serpentinen geht man geradeaus in den Wald hinein
und bleibt auf dem Hauptweg Richtung Wochenbrunner Alm (1085m), oder geht rechts den
Holzfällerweg kurz nach verlassen der Serpentine. Auf der Wochenbrunner Alm kann man gemütlich
verweilen und wenn man wollte auch mit dem Taxi ins Tal hinunterfahren. Von der Alm aufsteigend
über einen schön angelegten Prozeßionssteig (nicht den Hauptweg gehen, sondern rechts am
Parkplatz vorbei und dann auf den Hausbach zuhalten) führt uns der Weg hinauf zur Gaudeamushütte
(1263m). Nach einer Stärkung geht dann über den Weg 812,813 einen stark ansteigenden Weg hinauf
in Richtung Kübelkar bzw. Gruttenhütte. An der Weggabelung hält man sich links auf dem Weg 813
und begibt sich in die Klammel, einen leichten Klettersteig, der allerdings im Regen nicht sehr
schön zu gehen ist, da einem das Wasser entgegenläuft und man dadurch an den Füßen noch nasser
wird als man eh schon ist.
6.Tag
Zeitig augestanden (6 Uhr) um uns auf den Weg zu dem Gipfel des Kaisergebirges zu
machen. Den kleinen Weg hinauf Richtung Kreuz, aber dann links haltend leicht ansteigend immer
weiter ins Hochgrubach. Über steinerne Wege, ähnlich dem Steinernen Meer geht es weiter bis zur
Gamsanger, einer aufsteigenden Felswand, welche man auf noch recht angenehmen Weg von rechts
nach links hinaufsteigt. Je weiter man sich dem Ende der Gamsanger nähert, destso mehr bekommt
der Weg den Carakter eines Klettersteiges. An der Jägerwand bekommt man dann immer mehr das
gefühl, das man sich doch einem erwachsenen Klettersteig nähert und man hofft, das es noch so
schön bleibt. Am Ende der Jägerwand verläßt man den Hauptweg welcher auch nach Hinterbärenbad
führt und bewegt sich entlang einer seilen Felswand, welche mit Eisentritten bestückt ist
aufwärts. (Aus Gründen des Steinschlages sollte man die Tritte nutzen, auch wenn der eigentliche
Weg nur etwa einen halben Meter tiefer verläuft.) Nach den Stiegen wird der Klettersteig seinem
Namen gerecht und man nähert sich dem Gipfel in schöner und teilweise ausgesetzter Kletterei.
Kurz vor dem Gipfel erreicht man die Babenstuber Hütte, eine einfache Schutzhütte aber mit einem
Hüttenbuch; Auszug aus dem Hüttenbuch: " Die Männer am Berg, die Frauen im Tal, oben die
Freiheit, unten die Qual!" Ein Berg Heil den Schreibern; Von der Hütte ist es noch ein
Steinwurf bis zum etwas schmalen Gipfel des höchsten Berges des Kaisergebierges, dem Ellmauer
Halt mit 2344m über N.N.(ca. 2 Stunden). Der Abstieg erfolgt in der gleichen Reihenfolge wie der
Aufstieg, was sich allerdings ändert, sind die Besucher des Gipfels, welche in den
fortschreitenden Frühstunden immer zahlreicher werden, so das man sich möglichst früh auf die
Socken machen sollte (ca. 2 Stunden).
Zurück auf der Gruttenhütte und einer Verschnaufpause,
geht es weiter den Fahrtweg hinunter und nach ca. 20 min. recht aufwärts auf den
Wilder-Kaiser-Steig (im weiteren WKS genannt), auch als Gruttenweg bekannt. Dieser WKS führt
uns als Höhenweg an der Nordseite des Wilden Kaisers entlang mit hervorragender Aussicht auf
die Täler zu unseren Füßen, sowie den Gebirgszügen der Kitzbüheler Alpen, der Hohen Tauern und des
Dachsteins. Den WKS kann man wirklich als Steig bezeichnen, da er schmal, mit vielen Wurzeln
und häufig in der Höhe schwankt. Nach einer ¾ Stunde bekommt man den ersten Blick ins Kaiseregg
mit der Kaiseralm im Mittelpunkt. Der Weg führt uns aber oberhalb der Kaiseralm durchs Häferl,
einer kleinen Erhebung auf dem WKS, und dann weiter zur Kaiser Hochalm 1477m. Nach dem auffüllen
der Trinkflaschen und einer kurzen Rast haben wir den Weg durch den Schrägwald gewählt. Der
Anfangs grade verlaufende Weg wird zunehmenst abschüssiger, bis man auf einen Viehzaun läuft. An
dieser Stelle kann man den Weg zur Steiner Hochalm 1257m abkürzen, wobei man recht den Pfad
entlang des Viehzaunes wählt. Aber Achtung, man muß den Viehzaun an einer Stelle übersteigen,
da man sonst einen riesigen Umweg macht. Hinter einem Baum ist dafür nur ein Stück Holz, welches
den Stacheldraht abdeckt, so das sich nicht verletzt.

Dann sind es aber nur wenige Minuten bis
zur Alm. Wenn man Glück hat, kann man auf der Steiner Hochalm den Almwirt beim Harfe spielen
lauschen und oder die frischen und leckeren Getränke kosten. Weiter geht's wieder über den WKS
in Richtung Walleralm. Der Weg führt uns größtenteils durch den Wald und nach ca. 1 ½ Stunden
auf eine Lichtung, wo wir uns rechts halten um zur Walleralm zu gelangen. Wenn man sich direkt
an der Waldgrenze hält, braucht man nicht zur Walleralm absteigen um auf den Weg zur Kaindlhütte
zu gelangen. Von der Walleralm aus geht es erstmal durch die Tür zwischen den Gasträumen auf die
Rückseite der Alm, um dann durch ein Törchen zur rechten auf den eigentlichen Weg zu gelangen.
Von hier kommt man auf den fast kontinuierlich aufsteigenden Weg bis zum Hochegg 1470m mit
seinem Kreuz. --!-- Achtung, von der Walleralm aus sollte man sich nicht verleiten lassen, den
Holzfällerweg weiter zu gehen, sonst läuft man am eigentlichen Weg vorbei. Vom Hochegg hat man
einen tollen Blick auf das Gamsberger Hochtal mit seinen Almen und Gasthäusern, sowie
einen kleinen Kapelle. Dort liegt auch die Kaindlhütte 1293m welche die letze unsere Tour war.
7.Tag
Von der Kaindlhütte den breiten Fahrweg hinab, an der Weggabelung links haltend bis zur
Sessellift Bergstation. Mit dem Sessellift sind wir schließlich Talwärts gefahren und haben uns
dann auf den Heimweg gemacht.
Berg Heil allen Wanderern und Bergsteigern
Andreas Pahrberg ©